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Konzert Premiere & Album Präsentation P.E.I. TRIO | BURN-IN Galerie

26.11.2014, 19 Uhr 

CD/LP Cover ART: Peter KOGLER

My music couId be noise,
could be psychedelic,
could be bizarre... It's an art work.


P.E.I. Trio is Passion, Energy & Intensity sagt die Pianistin Yedda Chunyu LIN

Das BURN-IN Team freut sich über eine wirkliche Premiere, die Mag. Ilse Köpke eingefädelt hat. Das P.E.I. Trio (Lukas LIGETI - drums, cymbals, glockenspiel, tubular bells | Yedda Chunyu LIN - piano, prepared piano | Fritz NOVOTNY - sopranosaxophone, arabian-, indian flute, cymbals, glockenspiel, tubular bells) präsentiert die neue CD in unseren Heiligen Hallen in der Argentinierstraße.

Background 

Erstbegegnung dreier Musikerinnen zweier Generationen, mit unterschiedlicher musikalischer Sozialisation, zu einem direktivenfreien Echtzeit-Trialog. Initiatorin dieses Projektes ist die in Wien lebende, in Taiwan geborene Pianistin Yedda Lin. Sie hat zwei geistesverwandte, ebenso undogmatisch eingestellte Musiker hinzugeladen. Den Austro-Amerikaner Lukas Ligeti, ja, Sohn des großen usw., mit seiner perkussiven Wundertüte und den Grandseigneur, quasi auch ein Mentor von Lin in Bezug auf frei Improvisation, des Wiener Improvisationszirkels Fritz Novotny, der sich hier neben dem Sopransaxophon, vor allem dem Glockenspiel zuwendet.

Ohrenfällig an dieser sehr transparent ausgestalteten und großzügig atmenden Musik ist ihre rhythmische Impulsivität und Prägnanz. Diese Parameter bilden den Nukleus des Streams of Consciousness jener spröden Klangdramolette. Um diesen Nukleus herum bilden sich aufwühlende Dissonanzfelder, melodische Meander und dahin driftenden Polytonalitäten. Impulse und Reaktionsflüsse entstehen und entschwinden, versehen die Motivik mit großer Bedeutung, verlieren die grazilen Binnenstrukturen jedoch nie aus den Ohren.

Beeindruckend wie uneitel und generös die Proponentinnen ihren musikalischen Background in die Improvisationsmusik einfließen lassen. Demzufolge dekonstruiert die Pianistin die formale Strenge tradierter klassischer Texturen mit spielerischer Lust an der Unkalkulierbarkeit improvisierter Musik. Sie pendelt behände zwischen abstraktem, adlibitum Lyrismus und energiebetonter Akkordschematik. Liget' seinerseits bringt mit flexibler Handhabung drängende, periodische Taktungen, wobei er auch Sequenzen von rockaffiner Motorik respektive afrikanischer Rhythmusstrukturen einspeist, mitklangbezogenen, ungebundenen Rhythmusschichtungen in Einklang. Alledem setzt mit souveräner Umsichtigkeit und einem Fingerspitzengefühl für Anregungen bzw. überraschende Wendungen, Novotny seine markanten, schillernden Klangversponnenheiten auf. Auf dem Sopransaxophon mit melodischer Simplizität, die von diversen wahrhaftigen Folklorismen inspiriert ist, mit dem Glockenspiel als splittrige, vorbei huschende Schwebungen.

Die Musik des Trios ist eine egalitäre Kollektiväußerung im Maelstrom sublimer Radikalität und unverrückbarer Kompromisslosigkeit. Angereichert mit nuancierten Aggregatzuständen und bar jeglichen vordergründigen Virtuosentums. Wir begegnen hier „Menschenmusik" von bestechender Güte.

Yedda Lins musikalisches Credo „Passion, Energie, Intensität, kurz P.E.I. genannt", findet in diesem Trio eine kongeniale Umsetzung.

Linernotes der CD, Autor Hannes SCHWEIGER | Okt. 2014

zur aktuellen Ausstellung Veränderung  

Vernissage  mit Prof. Paul Z. Rotterdam