Im Mai 2023 lädt die Wiener BURN-IN Galerie zur Soloausstellung Die Schatten im Inneren mit dem aus Syrien stammenden und seit 2008 in Wien lebenden Maler Osso ein. Die Ausstellung spiegelt die vielen Facetten des Künstlers wider. Die Schatten, die im Inneren lauern, sind ein Sinnbild für die dunklen Seiten des Lebens, die Osso in seinen Werken aufgreift. Seine Bilder sind eine Abrechnung mit der Welt und mit sich selbst. Eine Welt, die geprägt ist von Schmerz, Verlust und Entfremdung. Eine Welt, die den Künstler gezwungen hat, aus seiner Heimat zu fliehen und in einem fremden Land neu anzufangen.
Osso zeigt in seinen Werken, dass Schmerz und Leid auch eine Schönheit haben können. Seine Bilder sind expressiv und farbenfroh, aber auch düster und schmerzhaft. Sie zeigen die Schatten, die den Künstler begleiten, aber auch die Hoffnung, die ihn antreibt. Osso verarbeitet seine Erlebnisse in Kunst und schafft dadurch ein Ventil für seine Emotionen.
Seine Werke sind eine Kritik an der Gesellschaft, an den politischen Verhältnissen und an der Ungerechtigkeit, die er erlebt hat. Osso stellt Fragen und gibt keine Antworten. Seine Bilder sind ein Spiegel der Gesellschaft, aber auch seiner eigenen Seele. Sie fordern den Betrachter heraus und zwingen ihn, sich mit den eigenen Schatten auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung verspricht eine Reise in die Tiefen der menschlichen Seele zu werden. Osso zeigt, dass Kunst nicht nur schön sein muss, sondern auch politisch und gesellschaftlich relevante Botschaften vermitteln kann. Seine Werke erzählen eine Geschichte von Schmerz, Verlust und Hoffnung, aber auch von Liebe und Glück. Sie zeigen uns, dass das Leben nicht immer einfach ist, aber dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen.
Vernissage & Programm
BURN-IN lädt zur Ausstellungseröffnung am 26.05.2023, 18-20 h.
Location
BURN-IN Galerie im Gerngross 2. OG | 1070 Wien, Mariahilfer Straße 42-48
#KunstTRANSFER
KUNST UND FLUCHT
Wir stehen hier und betrachten Kunstwerke, doch wie viele von uns wissen wirklich, was dahintersteckt? Was für ein Schmerz, was für eine Sehnsucht, was für ein Verlust? Kunst und Flucht haben eine lange Geschichte miteinander geteilt. Künstler, die vor Krieg, Verfolgung und Unterdrückung fliehen mussten, tragen ihre Erfahrungen und Emotionen in ihren Werken. Es ist, als ob sie durch ihre Kunstschaffung ihre innere Welt ausdrücken und uns ihre eigene Flucht erzählen wollen.
Die Gründe für die Flucht können vielfältig sein - politische Instabilität, kulturelle Unterdrückung, persönliche Verfolgung. Aber der Drang nach Freiheit und Sicherheit vereint alle Flüchtlinge. Und in dieser Suche nach Sicherheit und Schutz suchen sie oft auch nach einem Ort, wo sie ihre Kreativität und ihr Talent entfalten können. Kunst wird zu einem Ausdrucksmittel, einer Sprache, die Grenzen überwindet und die Gefühle, Hoffnungen und Ängste der Flüchtlinge zum Ausdruck bringt.
In der Kunst können wir die Schönheit und die Grausamkeit der Welt sehen, die Liebe und den Schmerz, das Leben und den Tod. Sie erinnert uns daran, dass wir alle Menschen sind, unabhängig von Herkunft, Rasse oder Kultur. Kunst kann uns helfen, uns in die Lage eines anderen zu versetzen.
Wir sollten die Werke von Künstlern, die geflohen sind, nicht nur als bloße Kunstwerke betrachten, sondern auch als Zeugnisse ihrer Erfahrungen und als Manifestationen ihrer Sehnsüchte und Träume. Wir sollten uns bemühen, ihre Geschichten zu verstehen und uns mit ihrer Kunst auseinandersetzen, um uns selbst und die Welt um uns herum besser zu verstehen.
BURN-IN war es seit Anbeginn ein großes Anliegen, Kunstschaffende aus politisch prekären Destinationen in Österreich zu fördern und zu zeigen. Die vergangenen Ausstellungen Im Kreuzfeuer des täglichen Lebens, Misteria oder die Summer Exhibitions zeugen von unserem Engagement.
In der aktuellen Soloausstellung zeigen wir 20 meist großformatige Arbeiten, die durch starke Expressivität und konzeptionelle Tiefe überzeugen.
Ossos Flucht und sein Ankommen in Wien, die einhergehende Auseinandersetzung mit der eigenen und den fremden Identitäten, der Gesellschaft per se und die menschlichen Beziehungen bilden das Fundament für seine künstlerische Arbeit. Mit den expressiven Formen und Linien rückt Osso seine emotionalen und psychologischen Zustände in den Fokus des Betrachters. Parallelen zu Egon Schiele drängen sich auf, der mit dünnen, verrenkten Körpern in verletzlichen oder schmerzhaften Posen für Furore sorgte. Auch die österreichische Künstlerin Maria Lassnig setzt den menschlichen Körper und dessen Form in den Mittelpunkt. Sie erforscht den Körper als physische Hülle für das menschliche Bewusstsein. In ähnlicher Weise nutzt Osso den Körper als Medium, um menschliche Emotionen und Erfahrungen auszudrücken. Die kräftigen, farbenfrohen Gemälde reflektieren dabei seine eigene Wahrnehmung der Welt.
Tauchen Sie ein in diese wunderbare Schau!