Es gibt Keramik, die formschön ist, und solche, die Geschichten erzählen. Die Werke von Cordelia Lehmann-Reinthaller sind beides – ästhetisch faszinierend und zugleich tiefsinnig. Mit großer Freude begrüßt BURN-IN die Künstlerin offiziell im festen Portfolio der Galerie. Ihre Keramiken und Raku-Skulpturen vereinen die Kraft des Feuers mit der Sensibilität des Materials und offenbaren die Spuren ihres Entstehungsprozesses. Hier tritt das uralte japanische Konzept des Wabi-Sabi in den Dialog mit einer modernen, westlichen Ästhetik: Schönheit liegt nicht im Perfekten, sondern in der Individualität des Unfertigen, in der Poesie des Bruchs.
Mit Cordelia Lehmann-Reinthaller gewinnt BURN-IN eine Künstlerin, die mit jedem Werk die Grenze zwischen Kunst und Philosophie auslotet. Ihr Raku verbindet kontrollierte Formgebung mit dem unberechenbaren Spiel der Flammen – eine Liaison zwischen Planung und Zufall, Struktur und Chaos. Die dabei entstehenden Keramikarbeiten tragen die Spuren ihrer Entstehung mit Stolz. Kintsugi, die japanische Technik, bei der Brüche mit Gold betont werden, findet hier ihre konzeptionelle Entsprechung: Die Schönheit des Unperfekten wird nicht kaschiert, sondern zelebriert. Ihre Arbeiten sind nicht nur eine Hommage an die uralte Kunst der Keramik, sondern auch ein klares Statement für die Philosophie von BURN-IN: Nachhaltigkeit, Authentizität und die tiefe Auseinandersetzung mit Materialien und Prozessen.
Die Entscheidung, Cordelia Lehmann-Reinthaller fix zu vertreten, ist daher ein starkes Bekenntnis zu einer Kunst, die nicht einfach nur schön ist – sondern berührt, inspiriert und fordert. Ihre keramischen Kompositionen sind Ausdruck eines universellen Prinzips: Alles ist vergänglich, und gerade darin liegt die Essenz von Schönheit. Mit dieser Positionierung setzt BURN-IN ein weiteres Zeichen für Kunst, die Fragen stellt, Traditionen aufbricht und gleichzeitig tief verwurzelt bleibt. Wer diese Werke erlebt, sieht nicht nur Keramik – sondern eine Kunstform, die mit allen Elementen spielt.
