Tilde Anna Jäger
Österreich | 66 Kunstwerke im online-Depot
Ich habe festgestellt, dass ich das Unaussprechliche malen kann, dass ich Dinge sagen kann, für die ich keine Worte habe.
Georgia O'Keeffe
Charakteristik und Vita
Eine Künstlerin zwischen Tiefe und Vitalität
In der dynamischen Welt der zeitgenössischen Kunst stellt Tilde Anna Jäger, die ab Februar 2024 von BURN-IN vertreten wird, eine außergewöhnliche Bereicherung dar. Mit ihrem unverwechselbaren Stil, der tief in der psychologischen und emotionalen Dimension des Menschseins verwurzelt ist, schafft sie Werke, die sowohl kraftvoll als auch subtil die Betrachter in ihren Bann ziehen.
Tilde Anna Jäger wurde 1948 im niederösterreichischen Truckenstetten geboren und begann ihre künstlerische Reise spät. Erst mit 40 Jahren wandte sich die autodidaktische Einzelkämpferin mit bemerkenswerter Intensität und Tiefe der Malerei zu, nachdem sie bereits in ihrer Jugend erste Anerkennung durch den Gewinn des Europäischen Malwettbewerbs der Höheren Schulen erfahren hatte. Ihre Arbeiten spiegeln eine Entwicklung vom Abstrakten hin zum Figurativen wider, wobei sie eine einzigartige, assoziative Bildsprache entwickelt hat, die den Betrachter als Partner zum Mitfühlen und Mitdenken einlädt.
Informel
Abstrakter Expressionismus
Ihre Schaffensperioden sind geprägt von intensiven persönlichen Erlebnissen und Verlusten, wie dem Tod in der Familie, der sich tief in ihre künstlerische Ausdrucksweise eingegraben haben. Besonders markant ist ihre sogenannte dunkle Phase, die von der Verarbeitung dieser Verluste geprägt ist. Dennoch hat Jäger später wieder zur Farbe gefunden und lässt sich von der Vitalität beispielsweise eines Emil Nolde inspirieren.
In ihrer Malpraxis zeigt sich Tilde Anna Jäger als geduldige Perfektionistin, die den kreativen Prozess sowohl intuitiv als auch analytisch durchläuft. Ihre Werke entstehen meist in einer ersten kreativen Explosion, gefolgt vom bedeutenden Prozess des Evaluierens und Perfektionierens, der in Ausnahmefällen sogar einige Jahre in Anspruch nehmen kann. Jägers Bilder überzeugen durch immense Tiefe und Komplexität, denn sie bestehen bei jedem Licht und in jeder Betrachtungssituation.
Das Unbewusste
baut die Figuration
Ein weiteres zentrales Element ihrer Arbeit ist die tiefenpsychologische Inspiration, insbesondere durch die Theorien von Freud und Jung. Ihre Kunstwerke visualisieren das Unbewusste und laden zu einer Reise in die inneren Welten der menschlichen Psyche ein. Diese introspektive Herangehensweise spiegelt sich in Werksgruppen wider, die sich mit Themen wie Krieg und Frieden, Krankheit und Pandemie oder erotischen Darstellungen auseinandersetzen.
Tilde Anna Jäger ist nicht nur eine Künstlerin, sondern auch eine Geschichtenerzählerin. Ihre Bilder sind narrative Konstruktionen, die biografische und kollektive Inhalte in einer bildhaften Sprache ausdrücken. Mit ihrer tachistisch-musikalischen Annäherungsweise öffnet sie emotionale Räume und orchestriert kaleidoskopische Farbklänge, die den Betrachter auf eine Reise ins Innere mitnehmen.
Seit 1997 genießt Tilde Anna Jäger öffentliche Anerkennung als selbstständige Malerin, gefördert von Museumsdirektoren wie Dr. Otto Breicha, Dr. Wilfried Seipel und Dr. Berthold Ecker. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Sie hat es geschafft, ihre Werke sowohl national als auch international zu platzieren.
Tilde Anna Jäger lebt und arbeitet in Wien und dem Mostviertel.
Warum BURN-IN
BURN-IN hat sich entschieden, Tilde Anna Jäger ab Februar 2024 in sein Künstlerportfolio aufzunehmen, da ihre Werke eine außergewöhnliche Tiefe und emotionale Intensität ausstrahlen, die perfekt zur Philosophie der Galerie passen. Jägers Kunst ist geprägt von einem beeindruckenden Wechselspiel zwischen Licht und Dunkel, zwischen Abstraktion und Figuration, und reflektiert die Komplexität menschlicher Existenz auf eine Weise, die tief berührt und nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Ihre Fähigkeit, das Unbewusste zu visualisieren und biografische sowie kollektive Inhalte zu einer intensiven, visuellen Sprache zu verdichten, macht sie zu einer starken Stimme in der zeitgenössischen Kunstlandschaft.
Die Entscheidung für Tilde Anna Jäger ist auch eine bewusste Hinwendung zu Künstlern, die sich durch ihre individuelle, kompromisslose Herangehensweise auszeichnen. Jäger, die erst mit 40 Jahren ihre künstlerische Laufbahn begann, bringt eine Reife und Lebenserfahrung mit, die sich in ihren vielschichtigen Arbeiten widerspiegelt. Ihre Werke, die tiefenpsychologische Themen und persönliche Schicksalsschläge verarbeiten, laden den Betrachter ein, in eine Welt einzutauchen, die von inneren Kämpfen und der Suche nach Sinn und Ausdruck geprägt ist. Diese narrative Tiefe und emotionale Resonanz stehen in perfekter Harmonie mit der Ausrichtung von BURN-IN, Kunst als Medium für tiefgehende menschliche Erfahrung und Auseinandersetzung zu fördern.
Schließlich überzeugt Jägers künstlerische Entwicklung und ihr Engagement für die Kunstwelt durch ihre ständige Suche nach Perfektion und Authentizität. Ihre Arbeitsweise, die spontane Kreativität mit einer sorgfältigen, oft jahrelangen Verfeinerung kombiniert, entspricht dem hohen Qualitätsanspruch von BURN-IN. Tilde Anna Jägers Werke, die sowohl auf heimischen als auch internationalen Kunstmärkten Anerkennung finden, bereichern das BURN-IN Portfolio um eine künstlerische Position, die sich mutig und unerschrocken den großen Themen unserer Zeit stellt. Wir sind stolz, eine Künstlerin wie Jäger zu repräsentieren, die nicht nur durch ihre technischen Fähigkeiten, sondern vor allem durch ihre tiefgreifende emotionale und intellektuelle Auseinandersetzung mit ihrer Kunst beeindruckt.
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ALBERTA'S ART-FEATURE &
BURN-IN Ausstellungen
Gedanken zu den Bildern von Tilde Anna Jäger
Es mag wohl eine zu subjektive Auffassung sein, wenn jemand, der Tilde Anna Jäger kennt und ihr Wesen, ihre Verhaltenheit, ihre scheinbare Zurückgezogenheit zu schätzen gelernt hat, in der Lage wäre, daraus auf ihre Bilder, auf ihre Werke rückzuschließen. Als autodidaktische Einzelkämpferin im steten, unbarmherzigen Konkurrenzkampf einer in allen Galerien und Ausstellungshäusern beheimateten Kunstszene behauptet sie sich mit ihrem Werk gleichsam im Verborgenen. So wird sie in dieser Ausstellung erstmals in größerem Rahmen gewürdigt. Die hier gezeigte Auswahl ist keineswegs umfassend, zu ihrem Schaffen zählen hunderte Bilder. Dennoch ergeben die hier ausgewählten Malereien ein zumindest vorläufig abschließendes Bild eines über viele Jahre andauernden Entwicklungsprozesses. Sie selbst spricht von einer tachistisch-musikalischen Annäherungsweise, die ihren Bildern am besten gerecht würde. Diese auch als Informel oder Action-Painting bezeichnete, vom abstrakten Expressionismus abgeleitete Ausrichtung der modernen Malerei, wird durch einen Überbegriff bezeichnet, demzufolge diese Kunstströmung einerseits von der formalen Gestaltung ihren Ausgangspunkt nimmt, andererseits aber das Spontane des Malvorgangs, den malerischen Prozess selbst in den Mittelpunkt der Interpretation rückt. Dementsprechend ist der aus Spontaneität, dem unbewussten Erleben innerer Auseinandersetzungen und Gefühle, dem Erträumen bestimmter musikalisch-bildhafter Situationen ableitbare Entstehungsprozess ihrer Gemälde, auf ein offenes Ergebnis hin ausgerichtet. Die Einheitlichkeit der schwebenden, pastosen Farben, die weniger geschichteten als vielmehr ineinanderfließenden Konturen, die bisweilen figurale Ansätze, das meist harmonische, selten von krassen Gegensätzen gekennzeichnete Farbgeflecht ergeben ein Gewebe von zum Teil ruhiger Eindringlichkeit. Ihr autonomer Schaffensprozess kennt keine Vorbilder, orientiert sich nicht an bestimmten formalisierten Stilrichtungen und an geometrischen Grundmustern, sondern entspricht einem frei gestalteten Seinsgrund, der seine Mitte in einem persönlichen, emotional nach außen drängenden Erleben findet. Die Verarbeitung ihrer Auseinandersetzung mit der Welt, sei es von individuellen Erlebnissen, sei es von übergreifenden, unbewusst wahrgenommenen Irritationen, in dem Versuch der Selbstbehauptung und dessen Bewältigung, fließt ein in die flächige Malweise, in die pastosen, miteinander verschmelzenden und sich bisweilen zu irisierenden Farbspiegelungen verdichtenden Farbflächen. Das stete Ringen mit dem malerischen Schaffensprozess, mit dem Versuch, die eigene Welt, die Welt des Innen, mit jener des Außen zu vereinen, ist für mich das entscheidende Kriterium, den Bildern von Tilde Anna Jäger näher zu kommen. Überhöht von musikalischen Empfindsamkeiten, sind ihre Bilder Ausdruck eines steten Suchens nach Harmonie und Ausgeglichenheit.
Wilfried Seipel, 2005
Künstlerischer Werdegang
- 1957 - 1966 | Intensive Auseinandersetzung mit Musik, Klavierausbildung, Matura,
- 1962 | 1. Preis im Europäischen Malwettbewerb der Höheren Schulen
- 1972 | Diplom der Universität Wien, Akad. Übersetzerin
- 1980 - 1984 | Brüssel Aufenthalt
- 1997 | öffentliche Anerkennung als selbstständige Malerin ab diesem Zeitpunkt tatkräftige Förderung durch Museumsdirektoren wie: Dr. Otto Breicha, Dr. Wilfried Seipel, Dr. Peter Zawrel, Mag. Carl Aigner, Dr. Berthold Ecker
- 2000 | Sommerakademie Salzburg bei S. Anzinger
Ausstellungen
- 1990 | Studiogalerie, Wien, Österreich
- 1997 | Blau-Gelbe Viertelgalerie, Weistriach, Österreich
- 1998 | Galerie Alpha, Wien, Österreich
- 1996 - 2015 | Gruppenausstellungen
- Blau-Gelbe Viertelgalerie Weistrach, Österreich
- Dokumentationszentrum für Moderne Kunst, St. Pölten, Österreich
- Schloss Ulmerfeld, Österreich
- 2001 | Permanente Wandgestaltung Messezentrum, Salzburg, Österreich
- 2003 | Museum Waidhofen an der Ybbs, Symposium Malerei auf Keramik, Österreich
- 2003 | Museum St. Valentin, Österreich
- 2004 | Salzburg-Arena (10 Kunstwerke)
- 2005 | Kurhaus St. Stephan, Eröffnung Dr. Wilfried Seipel, Wien, Österreich
- 2008 | Viertelfestival, Eröffnung Prof. Wolgang Herzig, Türnitz, Österreich
- 2009 | DOC St. Pölten, Österreich
- 2009 | Galerie Schloss Gabelhofen, Eröffnung Dr. Wilfried Seipel, Österreich
- 2016 | Art Austria, Wien, Österreich
- 2017 | Art Austria, Wien, Österreich
- 2018 | Art Austria, Wien, Österreich