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Die Arztpraxis als Marke - mit Branding vom No-Name zur Markenpersönlichkeit

Submitted by admin_dolzer on Wed, 02/25/2009 - 15:12

Eine Meta-Analyse von Dipl.Kfm. Klaus-Dieter Tiel (Autor von „Marketing in der Arztpraxis“, Deutscher Ärzteverlag) verdeutlicht die Wichtigkeit des Marketings und Brandings für erfolgreiche Arztpraxen.

2005 wurden die Marketing-Aktivitäten von 1.450 deutschen Arzt-Praxen untersucht. Das zentrale Ergebnis: Das betriebswirtschaftliche Ergebnis lag bei den „Marketing-Praxen“ um durchschnittlich 25% höher als jenes von vergleichbaren Praxen ohne Marketing. Aber auch die qualitativen Erfolgsparameter wurden bei 15% der Marketing-Praxen (wie beispielsweise die Patientenzufriedenheit) besser bewertet. 

Zusätzlich haben sich aber auch die allgemeinen Bedingungen auf dem Medizin- und Gesundheitsmarkt grundsätzlich geändert.  Der zunehmende Verdrängungswettbewerb fordert auch von Medizinern nicht nur mit dem persönlichen Know-how zu glänzen (denn das wird mittlerweile von den Patienten als Standard erwartet), sondern es erfordert auch einen Drift in Richtung erfolgreicher Kommunikation und Schaffung einer Praxis-Persönlichkeit. Die Etablierung einer facettenreichen, lebendigen Marke, die emotional aufgeladen wird rückt immer mehr in den Vordergrund. Denn starke Arzt-Marken geben Sicherheit und garantieren Qualität. Sie helfen den Patienten die Praxis zu erkennen und zuzuordnen (Identifikation), sie von anderen Praxen deutlich zu unterscheiden (Differenzierung) und können Eigenschaften und Fähigkeiten der Praxis klar zuordnen (Profilieren).

Medical Design“, die modern eingerichtete Lifestyle Praxis empfängt den anspruchsvollen Patienten, die korrespondierende Corporate Identity vermittelt hautnah die Praxis-Persönlichkeit und trägt die Marke nach außen.  Ein unbewusst registriertes Wohlfühl- und Vertrauensklima entsteht, die Lovemark hat sich etabliert.  Neuromarketing-Forschungen haben gezeigt, dass 80% aller Kaufentscheidungen emotional getroffen werden. Auch im Ärzte-Marketing ist dies der Fall. Der persönliche, emotionale Faktor spielt speziell bei der Patientenbindung die zentrale Rolle.

Außerdem begrenzen umfangreiche Regelwerke in Österreich und Deutschland Kommunikation nach außen. In Östereich sind dies das Ärztegesetz (ÄrztG § 53 Abs 4) mit der korrespondierenden Richtlinie „Arzt & Kommunikation“ (Artikel 1-5), das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG § 1) und das E-Commerce-Gesetz (ECG). In Deutschland gilt die Musterberufsverordnung (MBO), sowie die hierauf basierende Berufsordnung für den Ärztekammerbezirk (§§ 17, 18, 27 und 28), das Heilmittelwerbegesetz (HWG §§ 3,10, 11 und 12), das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb (UWG §§ 1 und 3) sowie das Teledienstgesetzes (TDG § 6).

 

Grundsätzlich ist Praxismarketing dann erlaubt, wenn es sich um sachliche und korrekte Informationen der Patienten bzw. der Öffentlichkeit über die Praxis und Ihr Leistungsangebot handelt